Einzigartige Cyanotypien mit dem Zusatz von Salzdruck.

1. Was ist Cyanotypie?

Cyanotypie ist ein fotografisches Verfahren, das im 19. Jahrhundert von Sir John Herschel entwickelt wurde und bei dem ein blaues Bild üblicherweise auf Papier erzeugt wird. Es ist auch möglich, Leinwand oder sogar Holz als Bildgrund zu verwenden. Das Verfahren wird häufig verwendet, um positive Bilder als Kontaktkopie von einem Negativ anzufertigen. Um ein Cyanotypie-Bild herzustellen, wird ein Büttenpapier mit einer Lösung aus zwei ungiftigen Chemikalien von Hand beschichtet und dann an die Sonne oder eine andere UV-Lichtquelle gelegt. Wenn das sensibilisierte Papier lange genug dem Licht ausgesetzt wird, reagieren die Chemikalien mit dem Licht und bilden einen blauen Farbstoff.

2. Was ist Salzdruck?

Anfang der 1830er Jahre stellte William Henry Fox Talbot Versuche an, um die Natur in Bildern festzuhalten. Er entwickelte ein Verfahren, indem er mit Kochsalz getränktes Papier trocknete, um es anschließend mit Silbernitrat zu sensibilisieren. Das trockene Papier wird mit einem Negativ im Kontakt bei Sonnenlicht belichtet und anschließend entwickelt und fixiert. Bei der Wahl eines geeigneten Fixiermittels erhielt Talbot übrigens einen letztlich hilfreichen Hinweis von oben genanntem John Herschel. Die fertigen Fotos bilden das Motiv in fein abgestuften Brauntönen ab. Es ist auch möglich, das entwickelte Bild in Goldtoner zu tonen, um den Tonwertreichtum und die Archivfestigkeit zu erhöhen. Als eine der ersten Fotoprozesse stellt es die Basis für die moderne Fotografie dar.

3. Warum habe ich die beiden Prozesse miteinander kombiniert?

Ich habe die beiden Prozesse miteinander kombiniert, weil ich die Cyanotypie für mich in Richtung Mischtechnik weiterentwickeln möchte. Es ging mir auch darum, meine künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern. Durch die Kombination der beiden Prozesse entsteht ein ungewöhnliches Erscheinungsbild, das ich für meine kreativen Zwecke nutzen wollte. Ich erhoffte mir neue Möglichkeiten der künstlerischen Gestaltung. Es war auch einfach reine Neugier, weil ich mir die Frage stellte: “funktioniert das überhaupt?”

4. Wie habe ich den Fotoprozess durchgeführt?

Zunächst habe ich ein hochwertiges Büttenpapier mit einer Lösung aus Kochsalz und Gelatine getränkt und getrocknet. Es ist die übliche Vorgehensweise, um Papier für den Salzdruck vorzubereiten. Anschließend habe ich die chemischen Lösungen für beide Verfahren einfach nebeneinander auf Papier aufgetragen, damit sie mehr oder weniger ineinander fließen können. Nach dem das Papier nochmals getrocknet war, wurde es mit UV-Licht belichtet, entwickelt und fixiert.

5. Welche Ergebnisse habe ich erzielt?

Zwei von mehreren Versuchen waren erfolgreich und haben mich begeistert. Bei den anderen war das Silbernitrat für den Salzdruck trotz gleicher Vorgehensweise nicht sichtbar geblieben. Diese beiden Erfolgsbilder sehen sehr verschieden aus, mit unterschiedlich ausgeprägten Farbtönen. Auf dem einen ist das Cyanblau stärker ausgeprägt und überdeckt weitestgehend das Dunkelbraun des Salzdrucks. Auf dem anderen Bild jedoch verhält es sich anders: Hier ist der Braunton des Salzdrucks viel deutlicher und kräftiger und ergänzt das Blau der Cyanotypie.

Weitere Versuche hatten keine brauchbaren Bilder hervorgebracht, sodaß ich diese Kombination nicht weiter verfolgt habe.

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